Als Ergänzung zu den bisher gezeigten reziproken Frequenzzählern
mit ATtiny2313/4313 und ATmega88/328
befindet sich ein Frequenzzähler in Entwicklung, der die bisher erzielte
Auflösung um den Faktor 10 erhöht und durch permanenten Abgleich anhand
eines GPS-1pps-Signals hohe Messgenauigkeit bietet. Dabei werden bis zu vier
Eingangskanäle gleichzeitig erfaßt und bei einer Messrate von 2 Messungen/s
8-stellig aufgelöst angezeigt.
Anmerkung:
wenn nur ein Kanal benötigt wird, bietet Kanal 3 mit seinem 200 MHz Vorteiler
die beste Leistung.
Das Schaltbild zeigt die Grundschaltung der STM32F407 mit SWD-Anschluß,
Boot-Option und USB-Verbindung. Der Prozessortakt kann per Quarz, TCXO oder
ersatzweise mit ext. Referenzsignal (typ. 10 MHz) erzeugt werden. Die ser. Schnittstelle
wird über USART3 betrieben. Vorteiler und LC-Anzeige werden mit +5V versorgt,
womit die höchsten Taktraten erreicht werden bzw. die Schaltung ohne negative
Spannung fürs LCD auskommt. Ein low-drop Regler stellt die 3,3 V für
den STM32F407 zur Verfügung.
Das EEPROM 24C08 speichert neben einigen Konstanten auch die Abgleichwerte für
die verwendete Referenzfrequenz.
Automatischer Abgleich per 1pps-Signal:
Ein an Fin4 angelegtes 1 Hz-Signal kann zum permanenten Abgleich des Referenztaktes
verwendet werden. Sofern der Referenztakt um weniger als 97 ppm vom Sollwert
abweicht - ein halbwegs richtig beschalteter Quarz liefert dies, ein TCXO mit
typ. <5 ppm auf jeden Fall -, wird nach 60 s der gemittelte Wert an Fin4
als Frequenznormal für 1 Hz zur Verrechnung der Eingangsfrequenzen verwendet.
Der jede Sekunde neu errechnete Korrkturwert wird anschließend alle 10
Minuten ins EEPROM geschrieben und steht nach dem Einschalten sofort zur Verfügung.
Bei reduzierten Anforderungen ist das 1 pps-Signal somit nicht andauernd erforderlich.
Sofern das Signal an Fin4 auch nur einmal vom +/-97 ppm Raster abweicht, beginnt
die Einschwingphase erneut. Das bedeutet, daß Fin4 auch als normaler Eingang
verwendet werden kann, sofern nicht gerade ein stabiles 1 Hz Signal permanent
anliegt.
Aktuell liefert PD0 des µC ein Ausgangssignal für eine LED. Während
der Einschwingphase blinkt diese im Tastverhältnis zur fortgeschrittenen
Zeit und bleibt nach 60 s dauernd eingeschaltet.
Anmerkung zum Quarztakt:
Bei Verwendung eines Quarzes, können bestenfalls 7-stellige Ergebnisse
erreicht werden. Die Drift durch Temperaturänderung kann zu schnell sein,
als daß sie ausgeregelt werden könnte. Die Langzeitstabilität
bleibt aber erhalten.
Die Leiterplatte hat die Abmessungen ca. 71 x 31 mm² und kann huckepack
rückwärtig auf das LCD-Modul montiert werden. J1 bietet Steckbrücken
für einstellbare Optionen. Der Vorteiler 74HC393 befindet sich auf der
Platinenunterseite. Q1 oder TCXO werden alternativ bestückt.
Unbestückte Leiterplatten FR4, 2-seitig, dk, Bestückungsdruck wie
abgebildet sind auf Anfrage verfügbar.
Musteraufbau mit rückwärtiger Montage auf einer LC-Anzeige 2 x 16; voll bestückt mit TCXO.
Hier ein Foto eines LCD-Moduls mit 4 x 20. F1 zeigt das 1 kHz Abgleichsignal
eines Oszilloskopes und F2 zeigt 'timeout', da kein Signal anliegt; F3 zeigt
ein höherfrequentes Signal und F4 ein 1pps-Signal bei völlig unabgeglichenem
Quarztakt. Der Kontrast der Anzeige wird per DAC vom µC erzeugt und kann
per RS232 angepaßt werden.
Bei Verwendung einer 16-stell. Anzeige wird die Ausgabe ohne "__"
Ränder ausgegeben; bei einer 2-zeiligen Anzeige werden nur F1+F2 angezeigt.
Optionen dazu befinden sich in Arbeit.
Als Ersatz für den Frequenzzähler mit ATmega88/328 dient die oben gezeigte Schaltung, wobei nur ein Kanal nebst Vorteiler verwendet wird. Die Bestückung des 74HC393 (IC6) kann entfallen. Folgende Eigenschaften werden erreicht:
Für die Bedienung der Funktionen werden ein 2-pol. Drehschalter mit 6 Schalterstellungen, ein Taster für das Rücksetzen bei Ereigniszählung und zwei LEDs. Die beiden LEDs werden an J1 angeschlossen: Fertig-LED an PD4 und GPS-LED an PD3. Der Rücksetz-Taster (Schliesser) kommt an FIN1 und der Drehschalter an J1, wobei die µC-Pins im aktiven Zustand gegen GND geschaltet werden:
Anzeigefunktion |
PD0
|
PD1
|
PD2
|
FIN1
|
Frequenz+Periode; ser. Ausgabe der Frequenz |
-
|
-
|
-
|
ohne Funktion
|
nur Frequenz: Anzeige + ser. Ausgabe |
0
|
-
|
-
|
ohne Funktion
|
nur Periode: Anzeige + ser. Ausgabe |
-
|
0
|
-
|
ohne Funktion
|
nur Drehzahl: Anzeige + ser. Ausgabe |
0
|
0
|
-
|
ohne Funktion
|
Ereignisse pos. Flanken: Anzeige + ser. Ausgabe |
-
|
-
|
0
|
0 = Reset
|
Ereignisse neg. Flanken: Anzeige + ser. Ausgabe |
0
|
-
|
0
|
0 = Reset
|
Der Drehschalter kann entfallen, wobei dann Frequenz+Periode gleichzeitig angezeigt werden; falls nicht alle Einstellungen benötigt werden, kann die gewünschte Funktion auch mit einfachen Schaltern oder Steckbrücken eingestellt werden.
Über die serielle Schnittstelle werden nicht nur Meßwerte ausgegeben,
sondern auch Parameter für die Messung eingegeben und dauerhaft im EEPROM
gespeichert. Das Datenformat ist 8N1 bei einer Baudrate von 38,3 kBd.
Jede Befehlssequenz wird mit dem Steuerzeichen <ESC> (dez. 27) eingeleitet;
anschließend folgt optinal eine Dezimalzahl (nnn) im Bereich 0 – 65535 (bzw.
–32000 bis 32000). Die Befehlssequenz wird mit dem eigentlichen Befehl (Großbuchstabe
oder Zeichen) abgeschlossen.
Die eingestellten Werte lassen sich abfragen, indem nur
das ESC-Zeichen und der Befehl gesendet werden. Als Antwort werden der Befehl
und der eingestellte Zahlenwert ausgegeben.
Anstatt des <ESC> Zeichens kann auch ein '.' verwendet
werden; der Vorteil liegt darin, daß keine 'unsichtbaren' Steuerzeichen übertragen
werden müssen (Ausnahme: Korrekturwert zur Oszillatorfrequenz).
Befehle (Leerzeichen und '' dienen nur der Lesbarkeit und werden nicht gesendet):
<ESC> V | Anfrage der Version, Ausgabe 'FMETER-407 V1.0' |
<ESC> * | Ausgabe des Zeichens '*' als Echo zur Synchronisierung (Zeitmarke) |
<ESC> nnn U | benutzerdefinierte Meßzeit, nnn Bereich 0 – 30000 in 1 ms Schritten |
Beispiel '<ESC>4000U' stellt die Meßzeit auf 4000 ms (4s). | |
Der Wert '0' stellt die schnellste Meßzeit ein, bei der eine neue Messung ausgewertet wird, sobald die vorherige angezeigt/ausgegeben wurde. | |
<ESC> nnn L | Leuchtdauer der LED 'RUN', Bereich 1 – 30000 in 1 ms Schritten, nachtriggerbar |
<ESC> nnn T | Timeout für fehlendes Eingangssignal, Bereich
1 – 30000 in ms Bei fehlendem Eingangssignal wird nach Ablauf von 'timeout' ein blinkender Cursor unten rechts auf dem LCD angezeigt, der darauf hinweist, daß das angezeigte Ergebnis nicht aktuell ist. Liegt die Eingangsfrequenz < 0,03 Hz, erscheint auf dem LCD der Hinweis 'Signal?'. |
<ESC> nnn I | Drehzahlkorrektur: Impulse/Umdrehung, Bereich 1 - 65535 Voreinstellung = 1 Impuls/Umdrehung |
<ESC> nnn O | Offset zur internen Referenzfrequenz, Bereich
–32000 bis 32000 in Schritten von 0,5 Hz (0,003 ppm) der Taktfrequenz; bei
intern 168 MHz ergibt sich ein Einstellbereich von +/- 97 ppm. Dieser Wert
wird zunächst nur temporär im RAM gespeichert. Kontrollabfrage mit: <ESC>O "nnn" ist ein relativer Wert, der zum vorhandenen Offset addiert wird. Mit <ESC> 0O wird der eingestellte Werte absolut auf 0 gesetzt. Sofern ein ext. GPS-Signal zum Abgleich verwendet wird, bleibt der manuelle Offset wirkungslos und wird vom autom. Abgleich überschrieben. |
<ESC> <CTRL-S> | Diese Sequenz schreibt den eingestellten Offset
dauerhaft ins interne EEPROM, sodaß er beim nächsten Einschalten automatisch
verwendet wird. Der autom. Abgleich per GPS hat höhere Priorität und überschreibt die manuelle Einstellung! |
<ESC>nS | feste Anzahl der Stellen auf 'n' setzen; Bereich von n: 5 - 9 |
<ESC>n,mS | angezeigte Stellen auf den Bereich 'n,m' setzen; abhängig von der Meßdauer wird die höchstmögliche Stellenanzahl angezeigt |
<ESC>nK | Kontrastspannung für das LCD im Bereich 0 - 250 einstellen |
Ein Beispiel für die Abfrage eines eingestellten Wertes (Meßzeit 35 ms): | |
<ESC> U | Antwort: U35 <CR><LF> |
Unbestückte Leiterplatten FR4, 2-seitig, dk, Bestückungsdruck wie oben abgebildet sind verfügbar. Die passende Datei 'lcd_fmeter_407.hex' gibt es mit dazu.
Ein kleines Beispiel zeigt, wie gut sich die vielseitigen und schnellen Timer des STM32F407 für hochaufgelöste Zeitmessungen eignen.
Das gezeigte Programm 'f_mess.c'
mißt mit Timer8 Frequenzen an Port PC.6 im Bereich von 0,05 Hz – 500 kHz.
Das reziproke Meßverfahren erlaubt bei 168 MHz Referenzfrequenz eigentlich 8-stellige
Ergebnisse bei einer Meßrate von 1,7 Messungen/s. Hier werden bei ca. 3 Messungen/s
'nur' 6-stellige Frequenzwerte angezeigt, um keinen hochstabilen Quarzoszillator
verwenden zu müssen. Dennoch sollte die Referenzfrequenz abgeglichen werden.
(im Programm F_CLOCK entsprechend ändern). Die feine Auflösung des Timer8 von
ca. 5,95 ns wird aber genutzt, um die genauen Zeiten für die gesamte Periodendauer
und den positiven Anteil des Eingangssignals zu messen. Dies wird durch jeweils
eigene capture-Register des Timers per Hardware ermöglicht. Kennt man die Periodendauer
und den positiven Anteil, lassen sich daraus +Pulsweite, -Pulsweite und das
Tastverhältnis errechnen: wie bei der Frequenzmessung mit 6-stelliger Auflösung.
Das 1. Bild zeigt die Messergebnisse eines 1pps-GPS-Signals.
Fin = 1,00000 Hz stimmt nicht ganz. Die 7. Stelle ist eine '1' und die Periodendauer
somit 999,999 ms. Daher ergibt sich ein Tastverhältnis von 0,00011% (1/999999)
und für die +Pulsweite 1,095 µs und die –Pulsweite 999,998 ms. Die +Pulsweite
entspricht 184 Impulsen des Timers.
Bild 2 zeigt ein Signal mit 5,5 kHz und einem Tastverhältnis von 53,6462 %, wie es ein 74HC14 Schmitttrigger mit RC-Beschaltung erzeugt; hier auf einer Anzeige 2 x 16.
OhneBild: ein 1 kHz PWM-Signal - erzeugt mit einem ATmega88 - liefert ein Tastverhältnis von 50,0003 %, was zum einen die hohe Auflösung widerspiegelt aber auch zeigt, wie die Flankensteilheit des Signals direkt ins Messergebnis einwirkt.
Das letzte Bild zeigt die Basisbeschaltung des µC mit Anschluß der LC-Anzeige. Die Portbelegung ist so gewählt, daß das Programm direkt auf einem STM32F407-Discovery-Board laufen kann. Zur Programmentwicklung wurde Em::Blocks V2.20 verwendet. Das Programm 'STM32F4_lcd.c' zeigt die Ansteuerung der Anzeige und kann auch für andere Anwendungen nützlich sein. Je nach verwendeter Anzeige, kann/muß die Kontrastspannung angepasst werden.
Von ST, dem Hersteller der hier verwendeten STM32F4xx Controller, gibt es ein kostengünstiges Entwicklungsboard STM32F429-Discovery, welches neben diversen Bausteinen auch ein kleines TFT-Display und einen USB-Programmieradapter bietet. Es dient dazu, die µC-Familie kennenzulernen, hat aber wegen der speziellen IC und des TFTs kaum noch freie Anschlußmöglichkeiten an den Steckverbindern. Glücklicherweise sind aber ein paar Pins von Zählern frei, sodaß sich ohne viel Lötarbeit ein reziproker Frequenzzähler mit TFT-Anzeige aufbauen läßt.
Die Daten:
Programm installieren:
Zur Inbetriebnahme wird ein PC nebst USB-Kabel und das Programm ST-LINK benötigt, was sich bei ST kostenlos herunterladen läßt. Nach der Installation müssen folgende Schritte bei ST-LINK ausgeführt werden:
Verdrahtung:
Zunächst reicht es, ein Meßsignal <= 300 kHz an GND und an PE5
vom µC anzuschließen (Kabel orange). Die Frequenz sollte sofort
angezeigt werden.
Das Eingangssignal muß ferner noch an PB4 gelegt werden: das ist der Eingang
vom Vorteiler. Das kann zum einen parallel zum Eingang PE5 erfolgen oder zum
anderen separat, wie es auf dem Foto (weißes Kabel zusammen mit schwarzem
Kabel GND) gezeigt ist. Das ist wegen der hier dargestellten hohen Eingangsfrequenz
notwendig; besser ist geschirmte Koax-Leitung mit Abschlusswiderstand!
Der Ausgang des Vorteilers PC8 wird abschließend an PE6 angeschlossen:
graues Kabel auf dem Foto. Die Verdrahtung für die Frequenzmessung ist
damit erledigt
Abgleich:
Da der auf dem Board bestückte 8 MHz Quarz eine recht ungenaue Frequenz
erzeugt, muß anhand einer Referenzfrequenz ein Abgleich vorgenommen werden.
Für diesen Abgleich wird ein Trimmpoti (10-Gang, typ. 100 kOhm) benötigt,
das an den Endanschlüssen auf +3V (rotes Kabel oben) und GND (schwarzes
Kabel) gelegt wird; der Schleifer kommt an PA5 (gelbes Kabel).
Zunächst wird am Trimmpoti gedreht, bis die Referenzfrequenz auf 6 Stellen
genau eingestellt ist. Der Einstellbereich beträgt +/- 100 ppm und wird
auf dem TFT ganz unten angezeigt. Mit guten Trimmpotis ohne mechanisches Spiel
kann man auch auf 7 Sellen genau abgleichen. Besser ist es jedoch, den grob
eingestellten Wert des Trimmpotis durch Festwiderstände nachzubilden, wobei
die Gesamtimpedanz der Festwiderstände nur 5 - 10% des Potiwertes betragen
sollte (5 - 10 kOhm). Der Einstellbereich des Potis wird dadurch auf 5 - 10
ppm reduziert, was einen feineren, langzeitstabilen Abgleich ermöglicht.
Verbesserung der Genauigkeit:
Bedenkt man, daß der auf dem Board vorhandene Quarz nicht sonderlich
temperaturstabil ist und sich seine Frequenz zudem noch durch die Eigenerwärmung
des Board im Betrieb deutlich ändert, empfiehlt es sich, an Stelle des
Quarzes einen temperaturstabilen Oszillator (TCXO) einzubauen. Bei guten Ausführungen
ist die Drift unter +/- 0,5 ppm im Bereich -20° - 70° C. Alternativ
nimmt man einen VCTCXO, bei dem man die Ausgangsfrequenz direkt mit einer ext.
Spannung (VC: voltage controlled) auf Sollwert ziehen kann. Falls man ein hochgenaues
ext. Referenzsignal (10 MHz) zur Verfügung hat, braucht man gar keinen
Abgleich mehr.
Beim VCTCXO und ext. Referenztakt ist eine Frequenzkorrektur nicht mehr erforderlich,
und das ursprüngliche Trimmpoti für den Abgleich kann entfallen: durch
Anlegen von +3 V am Eingang PA5 (10 kOhm pullup-Widerstand) kann man die Frequenzkorrektur
abschalten. In der Anzeige erscheint der Wert '0.00 ppm'.
Programm:
Hier kann die aktuelle Version 'FMETER-429.srec' geladen werden.
2020-05-25:
In Entwicklung: Neue Version mit STM32H7xx mit bis zu 12-stell. Auflösung/s
bei Eingangsfrequenzen > 10 kHz.
2017-03-26:
In Entwicklung befindet sich ein 2-kanaliger Frequenzzähler mit 10- bzw.
8-stelliger Anzeige bei einer Messung pro Sekunde. Ein µC STM32F407 zählt
mit seinen internen Zählern Ereignisse und Referenzimpulse, wertet die
Messungen aus und stellt sie auf einer 4,3" TFT-Anzeige dar. Die Bedienung
erfolgt über den berührempfindlichen Bildschirm (touch).
Während für die Messung des 2. Kanals mit 8-stelligem Ergebnis die internen Zähler vollständig ausreichen, wird das 10-stellige Ergebnis von Kanal 1 mit Hilfe digitaler Zeitinterpolation erzielt. Ein TDC7200 (Time-to-Digital Converter) verbessert die Zeitauflösung von 100 ns (10 MHz Referenzsignal) auf unter 0,1 ns. Bei einer Sekunde Meßzeit ergibt das eine Auflösung von 1 x 10e-10. Inwieweit sich dieser Wert in der Praxis nutzen läßt ist derzeit noch offen. Erste Ergebnisse zeigen noch ein Rauschen von ca. 3 x 10e-10.
Das Schaltbild zeigt die Beschaltung und Signalverarbeitung der Eingangskanäle
und die Ansteuerung des TFT nebst touch-Folie. Die Einspeisung der externen
10 MHz-Referenzfrequenz wird noch angepaßt. Nicht gezeigt sind die Spannungsregler
für Betriebsspannungen und LED-Hintergrundbeleuchtung, sowie die serielle
Schnittsteller (RS232).
erreicht werden sollen folgende Eckdaten:
Ein paar Bilder zur Übersicht
1. Hauptanzeige mit 10-stell. Ergebnissen/s Kanal 1
2. Eingabe der Parameter zu Kanal 1, Skalierung noch
nicht enthalten
3. Eingabe der Parameter zu Kanal 2, Skalierung noch nicht enthalten;
die int. Referenzfrequenz ist durch Kanal 1 fest vorgegeben
4. Auswahl der Ergebnisse für 1. Zeile, 2. Zeile und RS232-Ausgabe
2017-10-17:
Im Gegensatz zur vorherigen Schaltung, wird hier ein einfaches LCD-Modul mit
2 x 16-> 4 x 20 zur Datenanzeige verwendet.
2019-01-20:
Es gibt eine Beschreibung im .pdf-Format
des Moduls, die genauere Informationen enthält.
technische Daten Version 1.03 (ab 2018-07):
Wie bei obigen Modulen findet die gesamte Schaltung auf einer Leiterplatte ca. 72 x 31 mm² Platz, welche rückwärtig auf das LCD aufgesteckt wird:
Voll bestückte Leiterplatte aufgesteckt auf 2 x 16 LCD-Modul:
Eingang F1: Dieser Eingang erlaubt Messungen mit höchster Auflösung per TDC. Das Signal an F1 wird mit einem Komparator aufbereitet, dessen Schaltschwellen bei ca. 0,3 V und 0,6 V liegen. Die Schaltschwellen bzw. Hysterese können mit R5, R19 und R20 angepaßt werden. Der Eingangswiderstand beträgt 1 MOhm (R21). Der Widerstand R27 || C34 dient als einfacher Schutz gegen zu hohe Eingangsspannungen.
Eingang F2: Dieser Eingang ist vorzugsweise für Rechtecksignale
(1 pps vom GPS-Empfänger, Sensoren mit TTL/CMOS Ausgangspegel) vorgesehen.
Die Signalamplitude sollte 3,3 V betragen. Der Pullup-Widerstand R8 (10 k) kann
je nach Signalquelle angepaßt oder auch weggelassen werden. Gegen einfache
Überspannung am Eingang dient R28|| C35.
Derzeit werden die Meßwerte von F2 nur auf einem Display 4 x 20 in den
Zeilen 3 und 4 angezeigt. Entgegen den Einstellmöglichkeiten zum Eingang
F1 beträgt die typ. Meßzeit an F2 0,666 Sekunde bei einem Timeout
nach 5 Sekunden. Die Anzeige erfolgt 8-stellig.
interne Referenzfrequenz: Der TCXO (typ. 10 MHz) liefert den Basistakt für den µC. Mit einer Grundgenauigkeit von ca. 1 ppm und einer Drift von 0,5 ppm (0 - 50 °C) eignet sich diese Taktfrequenz nur für geringere Ansprüche mit Auflösung von <= 8 Stellen, wenn regelmäßig ein Abgleich vorgenommen wird.
externe Referenzfrequenz: Für hochgenaue Messungen muß an diesem Eingang ein externes Referenzsignal (typ. 10 MHz) angelegt werden, wie es von ext. Zeitbasen erzeugt wird. Für maximale Genauigkeit sollte die Frequenz stabiler als 0,1 ppb(1 x 10e-10) sein. Die Amplitude sollte im Bereich 1 - 3 Vss liegen. Als Signalformen eignen sich sinus- oder rechteckförmige Signale. Per Lötbrücke BR2 kann ein 50 Ohm Leitungsabschluß bestehend aus R24 || R25 zugeschaltet werden. Der nachfolgende CMOS-Inverter IC10 puffert und verstärkt das Eingangssignal. Der µC erkennt das externe Referenzsignal und verwendet es bevorzugt vor dem internen TCXO-Takt (automatische Umschaltung mit IC14).
RS232: Zur automatischen Weiterverarbeitung der Meßwerte kann jeweils ein Ergebnis per RS232 ausgegeben werden. Zur Auswahl stehen: Frequenz, Periodendauer und Drehzahl von entweder F1 oder F2. Darüber hinaus können per RS232 diverse Parameter eingestellt werden, sofern keine manuelle Bedienung vorgesehen ist oder die Einstellungen fernbedient erfolgen sollen.
Abgleich: Interne und externe Referenzfrequenz werden separat abgeglichen.
Die Einstellung bezieht sich auf die jeweils angewählte Frequenz (intern/extern).
Sinnvollerweise wählt man beim Abgleich eine möglichst lange Meßzeit
>= 1s.
Damit bei einer 10-stelligen Messung die letzte Stelle noch fein abgeglichen
werden kann, liegt die Abstufung des zugehörigen Offsets bei 0,01 ppb (1 x 10e-11).
Eine zu niedrige anzeigte Frequenz wird durch einen positiven Offset (.nnnnO)
und eine zu hohe Frequenz mit einem negativen Offset (.-nnnnO) korrigiert.
Beispiel: das Eingangssignal an F1 beträgt exakt 10.00000000 MHz und als
externer Taktgeber dient ein OCXO. Der angezeigte Wert beträgt 9.999999989
MHz. Man sieht, daß der anzeigte Wert um ___11 zu niedrig angezeigt wird.
Bei der 10-stelligen Anzeige liefert die letzte Stelle die Auflösung von
0,1 ppb. Da der Korrekturwert (Offset) Faktor 10 höher aufgelöst wird
muß dieser mit 110 eingegeben werden. Eingabe: .110O
Anschließend ist der angezeigte Wert erneut zu prüfen und ggf. zu
korrigieren, was mit kleinen Schritten von zum Beispiel 5 geschehen kann: .5O
zum Erhöhen oder .-5O zum Vermindern des Offsets. Der Abgleich ist dann
perfekt, wenn gleichzeitig "10.00000000 MHz" und "100.0000000
ns" angezeigt werden.
Die Einstellungen werden erstmals nur im RAM zwischengespeichert, sodaß die letzte Einstellung zunächst nicht 'zerstört' wird. Um beim nächsten Einschalten diesen Wert wieder zu verwenden, muß er nach fertigem Abgleich mit '.<Strg-S>' bzw. '.<Ctrl-S>' ins EEPROM geschrieben werden.
Option GHz-Vorteiler:
Die oben gezeigte Leiterplatte kann linksseitig um einen GHz-Vorteiler erweitert werden. Hierbei wird ein MC12080 verwendet, der erfahrungsgemäß den Frequenzbereich von 10 MHz - 1,5 GHz abdeckt. Vorab werden hier das Schaltbild nebst vollständiger Leiterplatte gezeigt.
Der Vorteiler ist direkt mit GND, Fin und +5V von F1 verbunden. Alternativ kann die Leiterplatte abgetrennt und/oder auch direkt an F2 angeschlossen werden.
Für diesen Frequenzzähler können Soft- und Hardware kundenspezifisch angepaßt werden. Bei Bedarf bitte anfragen.